Wer gestaltet das Projekt?
Das Projekt wird von vielen Freiwilligen, Einzelpersonen, Mitarbeitende und Gruppen aus Kirchengemeinden, Firmen und Institutionen und wenigen Hauptamtlichen aus Diakonie, Gemeinde und Kirchenkreis getragen.
Der Kreissynodalvorstand, das Leitungsgremium der Evangelischen Kirche in Bielefeld, hat die Trägerschaft für die Vesperkirche übernommen, mit Superintendent Christian Bald als Schirmherr. Die geschäftsführende Projektgruppe und sechs unterschiedliche Teilprojektgruppen mit weit über 50 Menschen aus Haupt- und Ehrenamt arbeiten seit einem Jahr an der Vorbereitung der Vesperkirche 2022.
Wie seid Ihr auf dies besondere Projekt gestoßen?
Die Idee der Vesperkirche Bielefeld ist in der Neustädter Mariengemeinde entstanden. Der Wunsch war es, einen Ort der Begegnung in den Alltag vieler zu integrieren. Schnell wurde deutlich, dass die Vesperkirche dem gemeinsamen Anliegen der gesamten evangelischen Kirche und Diakonie in Bielefeld nahekam. Die Vesperkirche ist als ein Begegnungsraum für Menschen in der kalten und für viele einsamen Jahreszeit gedacht. Für Jung und Alt, arm und reich, Menschen am Rand der Gesellschaft und mittendrin.
Während und nach der Corona-Pandemie wird Zeit und Raum für Begegnung immer wichtiger und gewinnt an Bedeutung. Ein warmer Raum, ein warmes Essen und Menschen, die sich gegenseitig wahrnehmen und zuhören, die eine kurze Zeit und ihre Gedanken miteinander teilen, prägen das Kommen und Gehen der Gäste während der Mittagszeit in der Marienkirche.
Was war der Ausgangspunkt für Eure Überlegungen, was die besondere Herausforderung?
Eine besondere Herausforderung und schwer einschätzbar war das Gewinnen der vielen Freiwilligen. 2020 waren wir überwältigt von der großen Bereitschaft zum Mitmachen in dem dafür aufgesetzten Online-Portal. In der Vesperkirche 2022 rechnen wir mit einem erhöhten Aufwand für Vorbereitung, Begleitung der Freiwilligen und Nachbereitung ihrer Erfahrungen sowie Umsetzung der Pandemie-gerechten Hygienevorschriften (ggf. mit Testzentrum im Gemeindehaus). Eine externe Evaluation des Projekts konnte 2020 aufgrund der Pandemie nicht mehr stattfinden und ist für die Wirkung und zukünftige Ausrichtung geplant.
Was ist Euer Ziel? Was und wen wollt Ihr insbesondere erreichen?
Die Akteure der Vesperkirche möchten die Veranstaltung als festen jährlichen Bestandteil im kirchlichen und städtischen Leben in Bielefeld verankert wissen. Menschen aus unterschiedlichen Kontexten sollen zueinander gebracht werden, Verständnis füreinander aufbauen und einen friedfertigen und respektvollen Umgang miteinander pflegen. Vorurteile sollen abgebaut werden.
Wo seht Ihr Euer Projekt in 3 Jahren?
Als nicht wegzudenkend in Bielefeld und mit vielen jungen Menschen, die begeistert das Projekt in die Zukunft weitertragen. Kleine und große Spenden ermöglichen eine verlässliche finanzielle Basis für die kommenden Jahre.
Bei der Vesperkirche wurden 2020 bis über 500 Essen am Tag ausgegeben. Wir hoffen, dass wir diese Möglichkeiten 2022 auch unter noch zu erwartenden Pandemiebedingungen ausschöpfen können. Die Vesperkirche Bielefeld kann nur gelingen, wenn sich viele Menschen engagieren und zu Gastgeber:innen werden. Beim Servieren der Mahlzeiten an den Tischen zum Beispiel. Oder bei anderen organisatorischen Aufgaben rund um die Mahlzeiten. Jeden Tag – so unsere Planung – werden 35 Freiwillige gebraucht. Die Vesperkirche soll sich positiv und kreativ weiterentwickeln, damit auch neue Gäste, besonders Menschen in prekären Lebenssituationen, und neue Freiwillige erreicht werden können.
Video zum Projekt „Vesperkirche Bielefeld 2022“
Bildergalerie zum Projekt „Vesperkirche Bielefeld 2022“