Ihmert (Hemer)

Zukunft für Ihmert – Kirche macht Räume auf

In Ihmert bestehen kaum noch öffentlich zugängliche Räume für soziales Miteinander. Durch einen 2015 entstandenen Schaden an der Außenmauer der Kirche wurde die Chance geboren, einen neuen Quartiersbereich am Haßberg entstehen zu lassen, mit der Ihmerter Kirche als Mittelpunkt und zentralem Ort der Begegnung. Hier wollen wir als Kirchengemeinde das Miteinander von Jung und Alt stärken, die Teilhabe aller Menschen im Dorf verbessern und Impulse für kirchliches Engagement im Gemeinwesen setzen. Gemäß unserem Leitbild „Gemeinsam leben und feiern in Gottes Gegenwart“ setzen wir uns für die Gemeinschaft in Ihmert auch über die kirchengemeindlichen Grenzen hinweg ein. Es ist uns eine Herzensangelegenheit, dass die Kirche barrierefrei für alle Menschen zugänglich wird, dass sie allen Menschen Bezugspunkt sein kann und auch in Zukunft das Leben im Dorf zielgruppenorientiert und bedürfnisgerecht mitgestaltet. Das neue Foyer und der intergenerative Platz an der Ihmerter Kirche sollen im Rahmen einer fundierten Quartiersentwicklung das neue Begegnungszentrum des Dorfes Ihmert sein, an dem soziales Miteinander gelebt wird und Ermöglichungsräume für eine freiheitliche, religionssensible Form der Evangeliums-Kommunikation geschaffen werden. Unsere Offenheit und Transparenz spiegeln sich auch wieder in der geplanten baulichen Gestaltung des neuen Foyers und des intergenerativen Platzes sowie in der Arbeit eines Quartiersmanagements. Das Quartiersmanagement ist ein zentraler Faktor, wenn es darum geht, die verschiedenen Räume (das umfasst den öffentlichen Raum wie geschlossene Räume) mit Leben zu füllen und die Zielgruppen bedürfnisgerecht anzusprechen. Schwerpunkt liegt dabei in der Aktivierung bzw. Unterstützung der Bürgerbeteiligung und Selbstorganisation sowie der Netzwerkbildung, um Gemeinschaft bereits während der Entwicklungs- und Bauphase zu ermöglichen und die Identifizierung mit dem Projekt zu fördern.
Hintergrund ist, dass in Ihmert kaum noch öffentlich zugängliche Räume bestehen: Die Gemeindehalle kann wegen des nicht ausreichenden Brandschutzes nur noch minimal genutzt werden. Der im Dorf befindliche Bürgertreff Berkenhoff ist zu klein und nur eine Übergangslösung. Spielplätze und attraktiver öffentlicher Raum für Jugendliche und ältere Menschen sind gar nicht oder nicht ausreichend vorhanden. Die Menschen in Ihmert benötigen dringend Raum für Gemeinschaft und sind bereit diesen auf kirchlichem Grund zu nutzen. Neben den räumlichen Anlaufstellen braucht es natürlich ebenso Menschen, die ansprechbar sind und „sich kümmern“. Diese Funktion kann nicht von einer 50% Pfarrstelle abgedeckt werden oder ausschließlich auf Ehrenamtlichkeit basieren. Deswegen soll ein Quartiersmanagement eingerichtet werden.

 

Unsere Herangehensweise ist für Kirche im besten Sinne innovativ und vorbildlich. Unsere Arbeit ist geprägt von Transparenz und Partizipation und erfährt deswegen ein hohes Maß an gesellschaftlicher Akzeptanz. Wir wollen Dinge gemeinschaftlich auf Augenhöhe entwickeln. Wir haben uns mit dem Dorfverein „Wir in Ihmert“ e.V. bereits im Jahr 2015 gemeinsam auf den Weg der Quartiersentwicklung gemacht, um unser soziales und räumliches Umfeld aktiv zu gestalten und zu einem zukunftsfähigen Ihmert beizutragen. Dafür haben wir uns in den Beteiligungsprozess zum Integrierten Kommunalen Entwicklungskonzept (IKEK) Hemer eingebracht und sind in enger Absprache mit der Stadtverwaltung. Gemeinsam mit „Wir in Ihmert“ haben wir partizipativ ein Quartierskonzept für Ihmert entwickelt („Das Quartier am Haßberg“). Vielfältige Überlegungen und Meinungen sind in das Konzept eingeflossen.
Unsere Offenheit und Transparenz spiegelt sich zum einen in unserer methodischen Herangehensweise, mit der wir bislang unsere Vorarbeiten und Konzeption partizipativ gestaltet haben. Zum anderen wird diese Haltung auch im weiteren Verlauf die Inhalte unserer Arbeit und die bauliche Getaltung unseres Umfelds bestimmen. Ansprache und Einbezug aller Menschen ist Dorf ist uns wichtig und essentieller Bestandteil unserer Arbeit: In den kommenden Monaten planen wir etwa gemeinsam mit dem Jugendreferat des Kirchenkreises Iserlohn die Aktion „Kirche kommt zu euch“, um aufsuchend mit den Menschen ins Gespräch zu kommen.

 

Das Zentrum der dörflichen Gemeinschaft an der Ihmerter Kirche: Dabei steht der Bezug zum Sozialraum im Vordergrund. Das bedeutet, dass wir Orte und Räumlichkeiten immer in ihrem sozialen Kontext betrachten und die Menschen als Nutzer*innen im Vordergrund stehen. Das Herzstück des Quartiers umspannt das Dreieck zwischen Kirche, Gemeindehalle und dem auf dem ehemaligen Pfarrgrundstück entstehenden Wohnraum für junge Familien. Erste konkrete Bestandteile der Quartiersentwicklung auf kirchlichem Gelände bestehen aus:
1. Kontinuierlicher Einbezug und Empowerment der Menschen in Ihmert: Dazu dient zum einen die dauerhafte Installation eines Quartiermanagements vor Ort (Zielgruppen des Quartiersmanagements sind insbesondere Senior*innen, Familien mit Kindern und Jugendliche; das Büro wird in den Räumen der Kirche eingerichtet). Zum anderen werden mit Aktionen wie „Kirche kommt zu euch“ (die Kirchentagsbude unterwegs in Ihmert) punktuell Akzente gesetzt und der Dialog zwischen Kirche und Umwelt gestärkt.
2. Gestaltung eines neuen Foyers für das Quartier am Kirchengebäude: dieses beinhaltet einen offenen, multifunktionalen Gemeinschaftsraum, in dem Menschen zusammenkommen und Gemeinschaft erlebbar wird. Die bauliche Gestaltung mit großen Fensterfronten steht für die Offenheit und Transparenz des Ortes. Das Foyer fungiert als „Tor zum Quartier“.
3. Gestaltung eines intergenerativen Platzes vor der Kirche mit Gemeindegarten, Bühne, Sitztreppe und Mehrgenerationenspielplatz sowie einer Fahrradstation, welche Fahrradmobilität und -tourismus stärkt.
4. Auf dem Außengelände der Kirche sind ein bzw. zwei Neubauten geplant. In diesen könnten Angebote für ältere Menschen wie Mehrgenerationenwohnen oder eine Tagespflegeeinrichtung entstehen sowie Wohnraum für Menschen mit Unterstützungsbedarf.
5. Schaffung von bezahlbarem Wohnraum für Familien auf dem ehemaligen Pfarrgrundstück (insg. 10 Wohnungen): Im Sinn einer Willkommenskultur ist die frühzeitige Einbindung der neuen Bewohner*innen fester Bestandteil der angestrebten Quartiersarbeit.
6. Erschließung eines Plateaus der Jugend: Das Plateau zwischen Kirche und Gemeindehalle soll insbesondere als Rückzugsort für Jugendliche dienen. Gemeinsam mit ihnen wird das Plateau konzipiert und gestaltet.
7. Schaffen von Verbindungen: Geplant ist ein Fußweg zwischen Kirchengelände und Sportplatz sowie Gemeindehalle über das Plateau der Jugend, der Fußgänger*innen eine schnelle Verbindung auch zwischen den verschiedenen Bereichen ermöglicht. Hinzu kommt eine Anbindung an das Radwegenetz.
Auf diese Weise wollen wir mit den Menschen in Ihmert (Lebens)Räume und Angebote schaffen, die Teilhabe und Lebensqualität erhöhen.


Video zum Projekt „Zukunft für Ihmert – Kirche macht Räume auf“
Bildergalerie zum Projekt „Zukunft für Ihmert – Kirche macht Räume auf“

Kontakt

Gaby Bach
E-Mail-Adresse: gaby.bach@csd-hemer.de
Tel.: 02372 – 81962

Ralf Gütting

E-Mail: ralf.guetting@sauerland-hellweg.de

Tel.: 02371/795196

Ev. Kirchengemeinde Ihmert